Das Google Update 2025: Was ändert sich im Onlinemarketing

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Die Zukunft der Google-Suche: Künstliche Intelligenz als Gamechanger

Die Google-Suche steht vor einem Wandel: Künstliche Intelligenz (KI) wird die klassische Suchanfrage ersetzen. Bislang war es besonders bei Nischenthemen notwendig, präzise und detaillierte Suchbegriffe einzugeben, um relevante Ergebnisse zu erhalten.

Moderne KI-Systeme wie ChatGPT oder Perplexity verändern dieses Vorgehen grundlegend. Nutzer*innen können ihre Fragen in natürlicher, umgangssprachlicher Form stellen. Die KI verarbeitet diese Anfragen, übersetzt sie in klare, strukturierte Sprache und liefert mithilfe komplexer Algorithmen eine Übersicht relevanter Themen aus verschiedenen Quellen.

Google muss handeln – KI als Schlüssel zur Zukunft

Die Einführung von KI in die Suche ist für Google nicht nur eine Innovation, sondern eine Notwendigkeit. Andernfalls riskiert das Unternehmen, Marktanteile an KI-basierte Plattformen zu verlieren. Die Ergebnisse von KI-Suchanfragen sind deutlich präziser und einfacher zugänglich. Nutzer*innen müssen nicht länger zahlreiche Webseiten durchforsten, sondern erhalten direkt einen umfassenden Themenüberblick.

Nutzen für Nutzer*innen:

  • Zeitersparnis: Kein Durchklicken durch mehrere Seiten.
  • Mehr Übersicht: Relevante Inhalte werden klar strukturiert präsentiert.

 

Pichai über die Zukunft der Google-Suche

Sundar Pichai, CEO von Google, erklärte am 11. Dezember 2024 auf dem „DealBook Summit“ der New York Times:

„I think we are going to be able to tackle more complex questions than ever before.”

Diese Aussage verdeutlicht Googles Ambitionen, die Suchtechnologie weiterzuentwickeln und komplexe Fragestellungen mithilfe künstlicher Intelligenz zu lösen. Dies markiert einen entscheidenden Schritt hin zu einer benutzerfreundlicheren und leistungsstärkeren Suchplattform.

Gemini 2.0 – Das Fundament der neuen Google-Suche

Das KI-Modell Gemini 2.0 bildet die Grundlage für Googles nächste Generation von Suchanfragen. Dieses Modell ermöglicht nicht nur die Beantwortung komplexer Fragen, sondern erweitert die Möglichkeiten der KI um die Fähigkeit, Umgebungen zu analysieren und wahrzunehmen.

Eigenschaften von Gemini 2.0:

  • Verfügbarkeit: Bereits als Testversion für Entwickler*innen zugänglich.
  • Zukünftige Nutzung: Ab kommendem Jahr soll Gemini 2.0 wie der Vorgänger verschiedene Abomodelle bekommen.

Die neuen Agents – Mehr als nur Suchassistenten

Auf Basis von Gemini 2.0 entwickelt Google eine Reihe sogenannter „Agents“, die vergleichbar mit den GPTs von OpenAI sind. Ein Beispiel ist Project Astra, ein Agent, der Nutzer*innen im Alltag unterstützt.

Einsatzmöglichkeiten der Agents:

  1. Alltagsunterstützung: Beantwortung komplexer Fragen und Aufgaben.
  2. Umgebungsanalyse: Wahrnehmung und Verarbeitung von Echtzeitinformationen.
  3. Sprachbarrieren lösen: Flexible Anwendung in zahlreichen Sprachen. 

Mit diesen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten schafft sich Google einen festen Platz in der KI-Welt. Dank eines Milliardenbudgets wird es Google möglich sein, diese Technologien weiter auszubauen und ihre Vorreiterrolle zu sichern.

Sundar Pichai, CEO of Google

Auswirkungen auf das Marketing – Ein Paradigmenwechsel

Die Integration von KI in die Google-Suche klingt vielversprechend für Technikliebhaber*innen, hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf das Online-Marketing. Die Antwort auf die Frage, wie stark uns dies betrifft, lautet: immens!

Die Rolle der KI-generierten Zusammenfassungen

Laut Elizabeth Reid, Leiterin der Google-Suche, wird nicht jede Suchanfrage durch eine KI-generierte Zusammenfassung beantwortet. Besonders bei klaren, markenspezifischen Suchanfragen, wie „Walmart“, führt Google die Nutzer*innen weiterhin direkt auf die entsprechende Webseite (walmart.com).

Die Unsicherheit für Webseitenbetreiber*innen

Trotz dieser Einschränkung bleibt unklar, welche Inhalte von Webseiten in KI-generierten Zusammenfassungen verwendet werden und welche nicht. Diese Unsicherheit stellt Marketer vor neue Herausforderungen, da sie:

  1. Nicht vorhersagen können, ob ihre Inhalte prominent dargestellt werden.
  2. Potentiellen Traffic-Verlust auf der Webseite riskieren, wenn die Antwort bereits in der Zusammenfassung enthalten ist.

Kernaussage von Reid: Klare Markensuchen führen weiterhin zu den entsprechenden Webseiten, während allgemeinere oder komplexere Suchanfragen durch KI beantwortet werden könnten.

Diese Entwicklungen erfordern ein Umdenken im Marketing, weg vom klassischen SEO hin zu strukturierten, prägnanten und attraktiven Inhalten, die auch in einem KI-kuratierten Umfeld bestehen können.

Die Zukunft von SEO – Fokus auf semantische Zusammenhänge und Long-Tail-Keywords

Die Rolle einzelner Keywords im SEO wird sich durch den Einsatz von KI grundlegend verändern. Klassisches SEO verliert an Bedeutung, da KI-Algorithmen Inhalte zunehmend auf Basis von semantischen Zusammenhängen und Kohärenz bewerten.

Von Keywords zu Long-Tail-Keywords

Da Suchanfragen immer häufiger in natürlicher Sprache und vollständigen Sätzen gestellt werden, gewinnen Long-Tail-Keywords an Bedeutung. Diese längeren und spezifischen Phrasen passen besser zur Art der KI-basierten Suche. Besonders hilfreich sind hierfür FAQ-Landingpages, die wichtige W-Fragen (z. B. Wer? Was? Wie? Warum?) beantworten.

Anforderungen an Inhalte und Webseiten

  1. Klare Struktur und Maschinenlesbarkeit:
    • Eine sinnvolle Struktur ist essenziell, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten und von Suchmaschinen besser wahrgenommen zu werden.
    • Inhalte ohne klare Organisation oder logischen Aufbau werden von KI schlechter bewertet.
  2. Fachliche Aktualität und Seriosität:
    • Artikel sollten von Expert*innen erstellt werden und eine klare Autorenzuordnung enthalten.
    • Google bevorzugt Inhalte, die aktuelle und fachlich fundierte Informationen bieten, und ranked diese höher.
  3. Medien und Multimodalität:
    • Die Bedeutung von Bildern, Videos und interaktiven Medien wächst durch die Multimodalität der neuen KI.
    • Aussagekräftige Benennung und Alt-Tags sind entscheidend, um Zusammenhänge zwischen Text und Medien erkennbar zu machen und die Sichtbarkeit zu erhöhen.

Herausforderungen durch die Zero-Klick-Suche

Wie bei ChatGPT bekannt, wird auch Google voraussichtlich zu einer Zero-Klick-Suche übergehen. Das bedeutet: Informationen werden direkt in KI-generierten Zusammenfassungen bereitgestellt, ohne dass Nutzer*innen auf die Webseite klicken müssen.

  • Potentieller Traffic-Verlust: Webseiten erhalten weniger Besucher*innen, da die meisten Informationen bereits in der Zusammenfassung enthalten sind.
  • Lösung: Inhalte müssen prägnant, präzise und attraktiv formuliert werden, um Leser*innen dennoch zum Besuch der Seite zu motivieren.

Gemini 2.0 und die Zukunft von SEO

Das Gemini 2.0-Modell von Google, das bereits in einer Basisversion („Flash“) verfügbar ist, wird als Kerntechnologie die SEO-Landschaft weiter verändern. Zukünftig sind verschiedene Abomodelle geplant, um die Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern.

Die Zukunftsvisionen von Google verdeutlichen, dass KI-basierte Technologien in den kommenden Jahren eine noch größere Rolle spielen werden. Webseitenbetreiber*innen müssen sich darauf einstellen, Inhalte nicht nur für Menschen, sondern auch für Maschinen optimal zu gestalten.

Fazit: SEO der Zukunft

  • Long-Tail-Keywords und präzise Antworten auf W-Fragen gewinnen an Bedeutung.
  • Struktur, Aktualität und Multimodalität sind entscheidend für Sichtbarkeit.
  • Inhalte müssen nicht nur informativ, sondern auch maschinenlesbar sein, um in der neuen Suchwelt bestehen zu können.

Die Zukunftsprojekte von Google – Project Astra und Project Mariner

Mit Gemini 2.0 als technologische Basis hat Google am 12. Dezember 2024 zwei innovative Projekte vorgestellt, die die zukünftige Nutzung von KI revolutionieren sollen: Project Astra und Project Mariner. Beide Projekte zeigen, wie weitreichend KI künftig in den Alltag integriert werden könnte.

Project Astra – Die smarte Umgebungserkennung

Project Astra ist ein Forschungsprototyp, der auf die Umgebung der Nutzenden in Echtzeit reagieren kann. Mithilfe der Multimodalität verbindet der Assistent Livebilder und gesprochene Sprache und liefert Antworten auf komplexe Fragen.

Anwendungsbeispiele:

  • Ein Smartphone auf ein Gebäude richten und Informationen zur Geschichte des Gebäudes erhalten – in verschiedenen Sprachen.
  • Live-Analyse von Objekten oder Szenen mit direkter Rückmeldung durch die KI.

Mit diesen Funktionen hebt Project Astra die Interaktivität zwischen Mensch und KI auf ein neues Level.

Project Mariner – Der intelligente Browser-Assistent

Project Mariner geht einen Schritt weiter und zielt darauf ab, den Nutzenden die vollständige Kontrolle über Browser-Interaktionen abzunehmen.

Funktionen:

  • Recherche-Aufgaben: Beispielsweise kann der Assistent herausfinden, mit welchen Kameras ein Film gedreht wurde.
  • Produktkauf: Der Assistent sucht Webseiten, findet das beste Angebot und übernimmt den Kaufprozess – alles in kürzester Zeit.

Mit dieser umfassenden Automatisierung unterscheidet sich Mariner deutlich von anderen KI-Lösungen, da es direkten Zugriff auf den Browser ermöglicht und somit komplexe Prozesse vollständig übernimmt.

Herausforderungen und Risiken

Beide Projekte befinden sich derzeit in der Testphase. Google untersucht dabei potenzielle Schwachstellen wie Manipulationsmöglichkeiten und Datenschutzrisiken. Besonders kritisch ist der enorme Datenzugriff, der durch diese Tools erforderlich wird.

Wichtige Aspekte:

  • Datenschutz: Die Nutzung dieser Assistenten könnte mit einem massiven Eingriff in die Privatsphäre verbunden sein.
  • Bewusster Umgang: Nutzer*innen sollten sich der Risiken bewusst sein und diese Technologien mit Vorsicht einsetzen.

Konkurrenz durch OpenAI

OpenAI hat bereits im Mai 2024 einen ähnlichen Assistenten vorgestellt, der auf die Umgebung reagieren kann und Anfang 2025 veröffentlicht werden soll. Allerdings hebt sich Google mit Project Mariner ab, da nur Google die Ressourcen und die Infrastruktur besitzt, einen derart komplexen Browser-Assistenten zu entwickeln.

Fazit: Visionen mit Potenzial

Während beide Projekte aktuell noch experimentell sind, zeigen sie deutlich, wohin sich die KI-gestützte Technologie entwickelt. Project Astra und Project Mariner bieten enormes Potenzial, werfen jedoch zugleich wichtige Fragen zu Datenschutz und ethischem Umgang mit KI auf. Google bleibt hier Vorreiter, aber die bewusste Nutzung dieser Tools wird entscheidend sein.

Benchmarks

Vergleich: ChatGPT (OpenAI) vs. Gemini 2.0 Flash

  • Rechenleistung:
    • Gemini 2.0 Flash: Optimiert für Geschwindigkeit und Effizienz (spezialisierte Hardware).
    • ChatGPT: Keine spezifischen Angaben zu TFLOPs, arbeitet auf genereller GPU/TPU-Infrastruktur.
  • Geschwindigkeit:
    • Gemini 2.0 Flash: ~50 % schneller als frühere Versionen (z. B. 1.5 Pro).
    • ChatGPT: Schnell, aber bei extrem langen Prompts etwas langsamer als spezialisierte Modelle.
  • Multimodalität:
    • Gemini 2.0 Flash: Integration von Text, Bild und Sprache; Echtzeit-Umgebungsanalysen.
    • ChatGPT: Fokus auf Text, eingeschränkte Bildanalyse (via DALL·E) und keine Live-Bildintegration.
  • Reasoning-Fähigkeiten:
    • Gemini 2.0 Flash: Fortschritte gemeldet, jedoch hinter GPT-4 in komplexem Reasoning.
    • ChatGPT: Stark in logischen Aufgaben, konsistent in Benchmarks wie MMLU und HellaSwag.
  • Energieeffizienz:
    • Gemini 2.0 Flash: Energieoptimiert durch spezialisierte Hardware.
    • ChatGPT: Höherer Energieverbrauch bei allgemeinen Infrastrukturen.
  • Training-Daten:
    • Gemini 2.0 Flash: Große, multimodale Datensätze (Details nicht öffentlich).
    • ChatGPT: Massive textbasierte Datensätze mit breiter Abdeckung, eingeschränkte Multimodalität.

Fazit:

  • Stärken Gemini 2.0 Flash: Geschwindigkeit, Multimodalität, Echtzeitanalyse.
  • Stärken ChatGPT: Konsistenz in Reasoning und textbasierten Anwendungen, breite Verfügbarkeit.
  • Gemeinsame Herausforderung: Optimierung von Energieverbrauch und Datenschutz.

Eigene Meinung:

Auch wir nutzen natürlich KI-Tools, um unsere Arbeit effizienter zu gestalten und präzisere Ziele zu erreichen. Ich persönlich bin ein großer Fan der Art und Weise, wie ich mit ChatGPT beispielsweise zu schnellen Ergebnissen komme, da ich nicht ewig verschiedene Seiten durchforsten muss, mich an nervigen Ads vorbeischleichen muss, hunderte Male Cookies akzeptieren muss usw. Auch die Suchanfrage kann etwas abstrakter sein. Das kennen Sie sicher auch: Sie suchen eine bestimmte Antwort, wissen aber nicht wirklich die richtige Frage dazu. Es fühlt sich falsch an, ganze Sätze in die Google Suchleiste einzugeben. Doch genau das wird sich ändern. Wir denken, dass Onlinemarketing zukünftig anders aussehen wird, als wir es bisher gewohnt waren. KI für KI ist das Motto. In der Zukunft gewinnt nicht mehr das bessere Keyword, sondern der bessere Prompt. 

Wir möchten hier nicht den Moralapostel spielen, aber aus Sicht des Datensammelns bin ich mir bezüglich der neuen Assistenten etwas unschlüssig, wie ich dazu empfinden soll. Die KI lernt immer mehr über unsere Welt und Umgebung. Wir können nicht in die Zukunft blicken, doch die Frage, wie sich KI in fünf Jahren uns gegenüber verhalten könnte, wenn wir die Kontrolle verlieren, leitet in meinen Vorstellungen ein sehr dystopisches Szenario ein, wie wir es aus verschiedensten Hollywood Produktionen bereits kennen. 

Auch ein weiterer Aspekt darf nicht vernachlässigt werden, den man so wahrscheinlich gar nicht zwingend auf dem Schirm hat: eine KI-Suchanfrage verbraucht im Vergleich zu einer herkömmlichen Google Suchanfrage ca. 30–100 mal so viel Energie. Der höhere Energieverbrauch entsteht durch die intensive Rechenarbeit in Rechenzentren, die GPUs und TPUs (spezielle Prozessoren für KI-Berechnungen) nutzen. Wohl wird hier in erneuerbare Energien und energieeffizientere Hardware investiert – doch man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. 

Fazit: Die Zukunft der Suche mit KI

Die Integration von KI wie Gemini 2.0 revolutioniert die Suchtechnologie: Long-Tail-Keywords, strukturierte Inhalte und semantische Zusammenhänge rücken in den Fokus. Klassisches SEO verliert an Bedeutung, während präzise, maschinenlesbare und multimodale Inhalte unverzichtbar werden. KI-generierte Zusammenfassungen und Zero-Klick-Suchen erfordern klare Strategien, um Relevanz und Sichtbarkeit zu sichern. Die Herausforderung liegt im Balanceakt zwischen Innovation, Energieeffizienz und Datenschutz – entscheidend für nachhaltigen Erfolg im digitalen Zeitalter.

Quellen

Autor

Marcel Herget, Werksstudent für elfgenpick